Warum AutismusFokus?

 

Der Fokus im SpielStudio liegt auf jungen Kindern mit (Verdacht auf) Autismusspektrumstörung (ASS).

 

Je früher wir eine Therapie beginnen können, desto eher gelingt es uns, die Weichen der Gehirnentwicklung umzustellen. Im SpielStudio bieten wir den Familien autistischer  Kinder die Behandlung mit 

  • Ayres' Sensorischer Integrationstherapie (ASI®) und 
  • DIR Floortime®.

Diese  kinderfreundlichen Ansätze beruhen darauf, das Kind zu verstehen, sein Verhalten als Ausdruck seines Denkens und Empfindens in Interaktion mit der Umgebung und der Aufgabe zu interpretieren, und an Problemen dieser zugrundeliegenden Funktionen anzusetzen.

 

Durch unsere Arbeit wollen wir mehr Verständnis und Empathie für autistische Kinder/Menschen  erreichen. 

 

Zunächst fragen wir immer, warum sich das Kind wohl so verhält, was in seinem Gehirn gerade vorgeht, wieviel es von der Welt um es herum im Augenblick versteht. So wie wir bei einem Kind mit Grippe mit der Therapie nicht daran ansetzen würden, es zu belohnen, damit es aus dem Bett aufsteht und sich "normal" verhält, setzen wir auch beim autistischen Kind nicht an Verhaltensweisen an. Und so wie eine gute Grippebehandlung an den Ursachen dafür ansetzt, dass das kranke Kind im Bett liegen will und kein Licht und keinen Lärm um sich haben möchte - nämlich den Kopf- und Gliederschmerzen, dem Fieber und dem Husten -  so versuchen wir, die Ursachen der autistischen Verhaltensweisen zu identifizieren und mit unserer Behandlung dort anzusetzen.

 

Sensorische Integrationstherapie setzt an der andersartigen Sinnesverarbeitung an.

Die Verarbeitung und Integration von Sinnesinformationen spielt eine zentrale Rolle in der kindlichen Entwicklung und hilft uns ein Leben lang, zu interpretieren, was in der Welt um uns vorgeht, was wir tun können/sollen und wie, und warum. Die gespeicherten Sinnesinformationen nutzen  wir für die Planung und Ausführung zweckmäßiger Handlungen (Praxie).  Wie zahlreiche jüngere Studien und die aktuelle Hirnforschung zeigen, ist die Modulation und Integration von Sinnesinformationen bei Autismus gestört. Dyspraxie wird von manchen Forschern für den Kern der autistischen Störung gehalten.

 

 

Nach Aussagen Betroffener wie Donna Williams, Temple Grandin und Carly Fleischmann stellen die sensorischen Verarbeitungsstörungen, v.a. Überempfindlichkeiten und Reizüberflutung, die verheerendste Beeinträchtigung bei einer autistischen Störung dar.

 

DIR Floortime konzentriert sich auf die Beziehung und Interaktion. Oft wird die Familie in die spielerischen Interaktionen einbezogen und neben der Therapie in der Praxis finden auch Hausbesuche statt.

 

 

Der gebräuchlichste Therapieansatz bei Autismus ist verhaltenstherapeutisch (ABA). Dabei werden dem Kind bestimmte erwünschte Verhaltensweisen antrainiert oder unerwünschte Verhaltensweisen abtrainiert. Dies geschieht durch konsequente Belohnung (Verstärkung). Das Kind reagiert dann vor allem auf Anweisungen oder spezifische Hinweise. Verhaltensmodifikation ist eine wichtige Ergänzung bei klar umrissenen Lernaufgaben (z.B. Sauberkeitstraining). Wir empfehlen sie auch bei älteren Kindern, die kognitiv sehr schwach sind, und als Notlösung, wenn nichts anderes wirkt.  

 

Sensorische Verarbeitungsstörungen sind eines der Kernprobleme bei Autismus.

 

Unzählige Berichte Betroffener und Studien beschreiben die verheerenden Auswirkungen, die die oft mit dem Erregungszustand rasch wechselnden Unter- und Überempfindlichkeiten auf das Verhalten und die Alltagsbewältigung haben.  Dr. Ayres hat sich schon in den 1970er Jahren mit sensorischer Integration bei Autismus beschäftigt, Annahmen über die neurologischen Grundlagen angestellt, die später bestätigt wurden (z.B. dass es sich um eine neurologische und nicht psychologische Störung handelt, dass das limbische System eine entscheidende Rolle spielt, dass vor allem die Prozesse des Registrierens,  Modulierens und Integrierens von Sinnesinformationen gestört sind) und die Wirksamkeit der SI-Therapie getestet (Ayres &Tickle, 1980).

 

Der ASI®-Ansatz unterscheidet sich von anderen (wie ABA, Sozialkompetenztraining, TEACCH) darin, dass er nicht an Symptomen ansetzt,sondern an zugrunde liegenden Fähigkeiten wie:

  • Regulation, Modulation, Reaktivität
  • Perzeption
  • Praxie (Bewegungs- und Handlungsplanung). d.h. Ideation (Vorstellung des Handlungsziels), Initiieren, Planen, Antizipieren, Zu-Ende-Führen, Variieren. Dazu ist es notwendig, Sinnesinfor-mationen geordnet zu verarbeiten und zu nutzen.

Eltern finden sensorisch-integrative Ergotherapie die wirksamste Methode

 

8.000 Eltern autistischer Kinder nannten in einer Befragung, welches die wirksamste Therapie für ihr Kind war, Ergotherapie als Nummer 1 - 90% davon nach dem SI-Ansatz! (Quelle: AutismSpeaks)

 

Aktuelle, qualitativ hochwertige Studien (RCTs) bringen klare positive Evidenz für die wirksamkeit des ASI®-Ansatzes bei Autisten nicht nur auf ein einzelnes Symptom, sondern auf verschiedene Entwicklungsbereiche (Bellefeuille, 2013; Wuang et al,. 2009; Miller, Coll & Schoen, 2007; Schaaf et al., 2014).

 

Praxisinhaberin Elisabeth Söchting hat von einem dreijährigen Studien- und Arbeitsaufenthalt an der Wiege der Sensorischen Integration, Kalifornien, nicht nur viel praktische Erfahrung in der Arbeit mit autistischen Kindern mitgebracht, sondern auch ein Advanced Practice Certificate in Autism Intervention and Research der Thomas Jefferson University in Philadelphia. Dieses Wissen gibt sie an die Ergotherapeutinnen des SpielStudio weiter und supervidiert sie laufend, während sie in ihrer täglichen Arbeit zunehmend mehr praktische Erfahrung mit autistischen Kindern sammeln.



Sehen Sie hier das Video einer Familie, die die bei uns eingesetzten Ansätze ausprobiert hat und was ihr am meisten geholfen hat. 

Wenn Sie diese Geschichte fasziniert, besuchen Sie die Website oder sehen Sie sich den ganzen Film auf Vimeo an!